Fisch und Fleisch gehören zu den beliebtesten Weihnachtsessen, diesmal scheint die Nachfrage aber verhalten

Von Antonia Dittrich / (c) Rüsselsheimer Echo

TREBUR. Würstchen mit Kartoffelsalat – das beliebteste Weihnachtsessen der Deutschen. Jedes Jahr. Aber auch Fisch kommt in vielen Haushalten an Heiligabend auf die Teller. Der Fischverkäufer „Fischmaster“ aus Trebur profitiert davon, denn das Weihnachtsgeschäft ist nach eigenen Angaben das zweitwichtigste Saisongeschäft. Nur Ostern ist wichtiger. Doch in diesem Jahr könnten Inflation und damit einhergehende Preissteigerungen vielen Menschen ein sparsames Weihnachtsessen bescheren. Wie sieht die Nachfrage in Trebur aus?

„Das Weihnachtsgeschäft ist verhaltener als in den letzten Jahren“, sagt Christoph Kind, Inhaber von Fischmaster. Es gebe Leute, die richtig viel bestellen. „Da erkennt man an der Menge, dass sie ein Fest für viele Menschen vorhaben“, sagt Kind. Und dann gebe es aber auch die Leute, die sparen, schließlich sei Fisch nicht gerade das günstigste Lebensmittel. So erklärt sich Kind den Rückgang an Bestellungen. Konkrete Zahlen zu den Vorbestellungen kann er nicht sagen, aber er schätzt, dass es derzeit etwa die Hälfte an Bestellungen sind, die sie im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt hatten.

Überrannt wird Fischmaster in diesem Jahr demnach nicht. Dadurch werden sie derzeit der Nachfrage – vor allem nach Lachs – gerecht. Knappheiten oder Probleme gebe es derzeit nicht. Zumindest noch nicht. Denn Inhaber Kind habe schon gehört, dass aufgrund der Preissteigerung Forellen und auch Karpfen knapp werden könnten. Doch: „Noch können wir alle Wünsche unserer Kunden erfüllen“, sagt Christoph Kind.

Um noch rechtzeitig für Weihnachten Fisch zu bekommen, sollte bis zum 17. Dezember vorbestellt worden sein. Wer allerdings spontan noch Fisch braucht, kann auch am 23. Und 24. Dezember noch im Hofladen Fisch einkaufen, so Kind.

Nicht jeder kann oder will den Fisch regional im Hofladen kaufen, sondern geht in den Supermarkt. Die Verbraucherzentrale Hessen gibt in solchen Fällen Tipps, wie dennoch Fisch auf den Tisch kommt, der nicht überfischt und dadurch gefährdet ist. Auf einer Liste gibt die Verbraucherzentrale einen Überblick, welche Fischarten als „guter Fisch“ einzuordnen ist, sofern man nachhaltig und umweltfreundlich einkaufen möchte. „Damit nicht doch Fisch aus einem stark bedrohten Bestand im Einkaufskorb landet, ist es wichtig, dass nicht nur Fischart, sondern auch Fanggebiet und Fangmethode mit der Liste übereinstimmen“, sagt Wiebe Franz von der Verbraucherzentrale.

Auf der Liste „Guter Fisch“ stehen unter anderem: Flunder, gefangen in der Ostsee, Riga Hering, gefangen in der Ostsee oder Golf von Riga, Keta Lachs, gefangen in Alaska oder die Ostsee Scholle, gefangen in der Ostsee. Insgesamt stehen 12 Fischarten auf der Liste „Gute Fisch“.

Nicht der Lachs, sondern die Roulade und das Rinderfilet sind beim Kastanienhof Trebur beliebt. Laut Inhaberin Cathrin Engel verkaufen sie vor allem das. Bisher sei die Nachfrage nach Fleisch von ihrem Hof jedoch noch im Rahmen, nur das Filet werde wie immer knapp. Wie Kind, merkt auch Engel, dass der Umsatz leicht sinkt in diesem Jahr. „Wir haben etwa 15 Prozent weniger Vorbestellungen als im Vorjahr“, sagt sie. Ihre Erklärung für den Rückgang in diesem Jahr: „Ich denke es wird bewusster eingekauft und keine nicht benötigten Massen“, sagt Engel.