Gewerbeverein will Veranstaltungskonzept überarbeiten / Mehr junge Unternehmer begeistern

Von Ralph Keim

TREBUR. 2023 gibt es kein „Spass uff de Gass“, im nächsten Jahr ist diese zweitägige Veranstaltung allerdings wieder geplant (wir haben bereits berichtet). Das bekräftigte Michael Kreuter, Zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins Trebur (GVT), beim ersten GVT-Neujahrsempfang am Dienstagabend vor mehr als 30 Besuchern im Eigenheim, darunter Bürgermeister Jochen Engel (Freie Wähler) und der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Andreas Mars (GLT).

„Wir brauchen in diesem Jahr allerdings eine schöpferische Pause“, betonte Kreuter nach der Begrüßung durch den GVT-Vorsitzenden Armin Borngesser. Um der beliebten Veranstaltung mehr Schwung und den Ausstellern mehr Attraktivität und damit Anreize zu geben, soll das Konzept von „Spass uff de Gass“ überarbeitet werden.

Was bereits feststeht: Es soll in diesem Jahr wieder drei verkaufsoffene Sonntage geben, nämlich am 19. März, am 30. April und am 5. November. Damit hebe sich Trebur von einigen Nachbarkommunen ab, wo es derartige Veranstaltungen nicht gibt, bekräftigte der Zweite Vorsitzende des GVT. Kreuter dankte in diesem Zusammenhang Bürgermeister Engel, dass die Verwaltung diese verkaufsoffenen Sonntage genehmige.

Wie Kreuter weiter ausführte, seien drei- bis viermal im Jahr Informationsveranstaltungen geplant. Bereits festgezurrt sei das Oktoberfest. Am 13. Oktober gastiert beim Gewerbeverein die Band „Die Frankenräuber“ und am 14. Oktober sind die „Die Troglauer“ mit von der Partie. Der Kartenverkauf für das Oktoberfest beginne in Kürze.

Ebenfalls fest eingeplant sei im Advent die Nikolauspäckchen-Aktion für die Kindertagesstätten. Wie Kreuter weiter erläuterte, arbeite der Vorstand an einer möglichen Beteiligung im Rahmen des Treburer Kultursommers. Generell brauche der GVT mehr Engagement von Männern und Frauen aus den Mitgliedsbetrieben. Aktuell laste vieles auf wenigen Schultern. „Unser Ziel ist es, mehr junge Unternehmer zu begeistern.“

Gastredner des Abends war René Rock, Fraktionsvorsitzender und energiepolitischer Sprecher der FDP im hessischen Landtag. Dass Energie in Deutschland so teuer geworden ist, schade auch der Wirtschaft, führte er aus. Aus dieser Sicht sei es ein glücklicher Umstand, dass der Winter bislang vergleichsweise mild verlaufen sei. Nach Rocks Auskunft sind in den privaten Haushalten und in kleineren Betrieben bislang sieben Prozent Gas eingespart worden.

Der EU-Gassparplan laufe lediglich auf freiwilliger Basis, führte der FDP-Fraktionsvorsitzende weiter aus. Dass kein Gas mehr zur Verfügung stehen könnte, sei daher durchaus eine reale Gefahr. Auf die Frage, ob es lediglich eine Gaskrise und keine Stromkrise gibt, entgegnete Rock, dass beides in Zusammenhang stehe. Dass jetzt verstärkt Braunkohle zur Stromerzeugung genutzt werde, schädige das Klima wesentlich stärker als dies bei einer Stromerzeugung über Atomkraftwerke der Fall wäre. „Viele Kohlekraftwerke laufen noch, die eigentlich schon stillgelegt sein sollten. Aber diese Kraftwerke retten derzeit unsere Energieversorgung.“

Die Ablehnung, Atomkraftwerke nicht doch noch ein „paar Jährchen“ weiterlaufen zu lassen, sei eine ideologisch geprägte Forderung. Gaslieferung aus Katar aus mit langfristigen Verträgen verbunden. Stark zugenommen habe der Import von Gas aus den USA, womit er keine großen Probleme habe, betonte Rock. Eine weitere Option wäre, die Gasvorkommen in Deutschland stärker zu nutzen.