TREBUR Mitgliederdes Gewerbevereins informieren sich bei einem Vortrag, wie sie ihren Betrieb erfolgreich führen
VON DANIELA HAMANN

Der Treburer Gewerbeverein hatte seine Mitglieder zu einer besonderen Veranstaltung in die Gaststätte Erker eingela-den. Clemens Schäfer vonder IHK Darmstadt informierte darüber,was die Risiken und Chancen für ein mittelständiges Unternehmen sind.

Einen Betrieb erfolgreich steuern und Risiken vermeiden war das Thema einesVortrags,zu dem der Gewerbeverein Trebur seineMitglieder am Dienstagabend eingeladen hatte.Rund 30 Interessierte hattensich dafür angemeldet. Referent Clemens Schäfer vonder IHK Darmstadt erklärte zunächst den Unterschiedzwischen DAX-Unternehmen mit Aktionärsin-teressen, Experten im Unterneh-men und einerbreiten Führungsstruktur undkleinen, mittelständigen Unternehmen, die Familieninteressen verfolgen, meistens keine Experten im Betrieb haben undwoder Inhaber „an allen Fronten kämpft“.
Schäfer berichtete ausseiner Praxis und bemerkte, dass es für kleine und mittelständige Unternehmenwichtig sei, Risiken zu erkennen und Fehler zu ver-meiden. Denn nur so ließe sich ein Betrieb erfolgreich führen.
Sei es jedoch bereits zu einer bedrohlichen Situation gekommen – der Betrieb arbeitet nicht mehr erfolgreich – gebe es drei Bedrohungsszenarien, zählte der Referent auf:eine strategische Krise, eine Ertragskrise und eine Liquiditätskrise. Um diesen Krisen entgegenzuwirken, bedarfes der Einrichtung wichtiger Stellschrauben, betonte Schäfer. Diese seien: den Betrieb handlungsfähig zu halten, Umsatz, Kosten und Liquidität zu planen und zu kontrollieren, richtig zu finanzieren, hohe Abhängigkeiten zu vermeiden, Vertrieb und Produkte zu stärken, auf das richtige Personal zu achten,für ausreichendenVersicherungsschutz zu sorgen und externe Unterstützung zu nutzen.

Zum Bereich der externen Unterstützung gehörtenneben der IHK auch der Steuerberater, Verbände, Banken oder Unternehmensberater,erklärte der Referent und führte weiteraus:„Wir von der IHK sind Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Berufsausbildung und Weiterbildung. Wirhelfen beirechtlichen Problemen und wir sind der Sparringspartner für alle Fragen rund um Finanzierung, Marketing oder Steuern.“

Im Bereichder Planung von Umsatz,Kosten undLiquidität seien diefolgenden Fragen zu stellen, um einen Betrieb erfolg-reich zu führen: Istdas Angebot noch attraktiv? Kann der Markt erweitert werden, sei es geografisch oder in Bezug auf die Zielgruppe? Wasmachen die Mitbewerber? Wasbrauche ich, um mehr Ertragoder Mengezuerzielen? Welche Kosten steigen „mit Sicherheit“? Welche Kosten kann ich weitergeben?

Die Mitglieder des Gewerbevereins hörten mit großem Interesse zu. Vier neue Betriebe seien im vergangenen Jahr zum Gewerbeverein dazu gekommen, informierte Armin Borngesser, Vorsitzender des Gewerbevereins. Der Vortrag sei jedoch nicht nur für neue, sondern auch für alteingesessene Mitglieder informativ. Es gehe schließlich um unternehmerische Stabilität und Wachstum. Der Wirtschaftsstandort der Großgemeinde Trebur sei in den vergangenen Jahren ge-wachsen. Vorallem in Geinsheim hätten sich einige Unternehmen angesiedelt. Trebur sei für die Betriebe auch in Bezug auf die vergleichsweise niedrigeren Mieten attraktiv. So sei auch schon seit längerem die Erschließung eines weiteren Gewerbegebietes im Gespräch.