GEWERBEVEREIN Vorsitzender Armin Borngesser wünscht sich mehr Betriebe im Ort

TREBUR – Das vergangene Jahr bleibt beim Gewerbevereins-Vorsitzenden Armin Borngesser in guter Erinnerung. Sowohl die Traditionsveranstaltung „Spass uff de Gass“ mitten auf der Hauptstraße, als auch das Oktoberfest waren erfolgreich. Beide Veranstaltungen soll es auch in diesem Jahr geben und schon fangen die Probleme an. „Uns macht der Termin für die Bundestagswahl Sorgen“, sagt der 48-Jährige.

Es ist eigentlich gar nicht der Termin der Bundestagswahl, sondern die Ungewissheit. Bislang gibt es noch keine offizielle Terminierung, der Gewerbeverein geht aber vom 24. September aus. „Spass uff de Gass“ werde dann eine Woche vorher stattfinden. „Verträge mit Bands werden meist ein Jahr vorher abgeschlossen“, sagt

Mehr als diese beiden Veranstaltungen will der Gewerbeverein Trebur (GVT), der 150 Mitglieder vertritt, nicht anbieten. Das Maifest in Astheim als dritter Termin wurde im vergangenen Jahr mangels Resonanz abgesagt und soll jetzt gar nicht erst geplant werden. Eventuell werde sich aber am länderübergreifenden Fest „Der Rhein verbindet“ am 7. Mai am Kornsand beteiligt, deutete Borngesser an.

Zwei Termine jährlich mit dem Bürgermeister

Zimmermann Borngesser ist seit 2002 Vorsitzender des Gewerbevereins. Die Vereinsarbeit mache ihm immer noch Spaß, sagt Borngesser. Das sei auch dem gut besetzten Vorstand zu verdanken. „Es haben sich immer ausreichend Leute gefunden, die was machen wollen“, freut er sich. Sollte es aber bei den nächsten Vorstandswahlen einen geeigneten anderen Kandidaten geben, würde er auch aufhören. Doch amtsmüde sei er keineswegs, versichert Borngesser im Gespräch mit dieser Zeitung.

Der GVT-Vorstand versuche auch immer wieder, Stammtische mit interessanten Themen für die Mitglieder anzubieten. Es sei aber schwierig, geeignete Themen zu finden, sagt Borngesser. Mit Bürgermeister Carsten Sittmann (CDU) werde sich ebenfalls zweimal im Jahr über aktuelle Entwicklungen ausgetauscht. Ein ständiges Thema sei dabei der Umgang von Politik und Verwaltung mit den Gewerbetreibenden. Es sei wichtig, Betriebe in Trebur zu halten, betont Borngesser. Ebenso wichtig, wie das neue Gewerbegebiet „Rußloch“, das möglichst schnell kommen müsse. „Wir haben immer wieder Anfragen von Betrieben, die sich in Trebur ansiedeln wollen“, sagt der GVT-Vorsitzende. Die vorhandenen Restflächen seien aber meist nicht geeignet. Die Entscheidungen in der Gemeindevertretung dauerten dabei oft zu lange, bedauert er. Und es sei der Eindruck entstanden, dass sich die Parteien gegenseitig blockierten, anstatt für das Wohl Treburs zu arbeiten.

Im Gewerbeverein wird sich zur Zeit Gedanken über die Zukunft gemacht. Dabei geht es einerseits um eine Neugestaltung der Homepage. „Wir überlegen, ob wir eine Job- und Ausbildungsbörse aufnehmen können“, nennt Borngesser ein Beispiel. Oder wie für die Kunden ein freier W-Lan-Zugang auf der Hauptstraße realisiert werden könne. „Das ist im Ausland Standard“, sagt er.

Auch bei den Mitgliedern müsse auf die Zukunft geachtet werden. „Es gibt hier Geschäfte, in denen nur bar gezahlt werden kann“, sagt Borngesser. Moderne bargeldlose Bezahlsysteme seien nur ganz selten zu finden, wundert er sich. Ohne diese Möglichkeiten sei es schwierig, die Jugend in die Geschäfte zu locken.

Bericht aus dem Groß-Gerauer Echo vom 14.01.2017
Foto von Vollformat/Volker Dziemballa